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Steckbrief Triptane: Die Familie der spezifischen Migräne-Akutmittel 

Was sind Triptane? Für wen sind sie geeignet? Wie werden sie eingesetzt? Was sind mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen? – Ein kleiner Überblick.

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Nicht immer reichen normale Schmerzmittel aus, um die akuten Symptome einer Migräne zu lindern oder den Migräneanfall ganz zu verhindern. Triptane wurden speziell zur Behandlung der akuten Migräne entwickelt.

Was sind Triptane? Wie wirken sie?

Triptane sind Wirkstoffe, die während eines akuten Migräneanfalls die erweiterten Gefässe im Gehirn verengen. Sie hemmen die Ausschüttung von körpereigenen Stoffen, die an der Entzündungsreaktion beteiligt sind und wirken somit direkt ins Schmerzgeschehen ein.
Triptane können oral (in Form von Tabletten oder Schmelztabletten), intranasal (in Form eines Nasensprays) oder subkutan (in Form einer Injektion unter die Haut) eingesetzt werden. Die intranasale und die subkutane Anwendung haben den Vorteil eines raschen Wirkeintritts. Folgende Triptane befinden sich zurzeit in der Schweiz im Handel:

  • ­ Almotriptan (Almogran®) (Tabletten)
  • ­ Eletriptan (Relpax® und Generika) (Tabletten)
  • ­ Frovatriptan (Menamig®) (Tabletten)
  • ­ Naratriptan (Naramig®) (Tabletten)
  • ­ Rizatriptan (Maxalt® und Generika) (Tabletten, Schmelztabletten)
  • ­ Sumatriptan (Imigran® und Generika) (Tabletten, Nasenspray, subkutane Injektion)
  • ­ Zolmitriptan (Zomig® und Generika) (Tabletten, Schmelztabletten, Nasenspray)

Welches Triptan zum Einsatz kommt, hängt von den individuellen Symptomen, den Kontraindikationen und den persönlichen Vorlieben ab. Am effektivsten sind Triptane, wenn sie zu einem möglichst frühen Zeitpunkt der Migräneattacke eingesetzt werden, sobald der Schmerz beginnt. Bei Migräne mit Aura, erst nach der Aura.

Wer ist ein guter Kandidat für Triptane?

Jeder, der unter Migräne leidet und mit einfachen Schmerzmitteln nicht weiterkommt oder diese nicht einnehmen darf, ist grundsätzlich ein guter Kandidat für Triptane. Triptane sind jedoch nicht bei allen Migränepatienten wirksam, und auch bei Patienten, die gut auf diese Medikamente ansprechen, können sie die Kopfschmerzen nicht komplett auslöschen.
Aber auch für Triptane gibt es Kontraindikationen, die gegen die Einnahme von Triptanen sprechen, Herzerkrankungen (koronare Herzkrankheit), ein Schlaganfall in der Vorgeschichte, unkontrollierter Bluthochdruck, sehr lange, schwere oder halbseitige Migräneanfälle sowie die gleichzeitige Einnahme bestimmter anderer Medikamente. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt oder Apotheker, ob andere Medikamente, die Sie einnehmen, sicher mit Triptanen kombiniert werden können. Wenn Sie eine Schwangerschaft planen oder stillen, sollten Sie ebenfalls mit Ihrem Arzt sprechen, da in diesen Situationen nur bestimmte Triptane und auch nur sehr restriktiv eingesetzt werden können.

Allgemeine Überlegungen zur Einnahme und Dosierung von Triptanen

Besprechen Sie Ihre Migränesymptome mit Ihrem Arzt, um einen optimalen Behandlungsplan zu erstellen. Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, wann und wie oft Sie das verschriebene Triptan einnehmen sollen.
Wenn ein Triptan keine Linderung bringt, sollte beim nächsten Anfall ein anderes Triptan ausprobiert werden, weil jedes Triptan ein wenig andere Eigenschaften hat. Es kann auch hilfreich sein, das Triptan mit einem Entzündungshemmer zu kombinieren, um eine bessere Wirkung zu erzielen.
Die übliche Dosierung beträgt 1 Tablette (oder 1 Sprühstoss im Falle des Nasensprays) möglichst zu Beginn der Schmerzphase. Diese Dosis kann bei ungenügender Wirkung nach zwei Stunden wiederholt werden, ausser bei Frovatriptan und Naratriptan, die nach 4 Stunden wiederholt werden können. Es ist sehr wichtig, die maximale Tagesdosis einzuhalten. Um Medikamentenüberkonsumkopfschmerz zu verhindern, sollten Triptane nicht an mehr als 10 Tagen pro Monat und nicht länger als 3 Tage hintereinander angewendet werden.

Ähnlich und doch nicht gleich

Frovatriptan und Naratriptan haben eine längere Halbwertszeit als die anderen Triptane, was aber auch bedeutet, dass es länger dauern kann, bis die Wirkung einsetzt. Es ist wahrscheinlich am besten, sie zu Beginn einer Attacke einzusetzen. Almotriptan zeichnet sich durch eine hohe Bioverfügbarkeit, eine geringe Rate an Wiederkehr-Kopfschmerz und gute Verträglichkeit aus.
Der Sumatriptan- und Zolmitriptan-Nasenspray haben in der Regel einen schnelleren Wirkungseintritt als die oral verabreichten Triptane. Manche Patienten finden, dass sie bei der Behandlung von Kopfschmerzen, die bereits eine höhere Schmerzintensität erreicht haben, wirksamer sind als ihre oralen Gegenstücke. Triptane in Form von Nasensprays können auch bei Patienten mit starker Übelkeit oder Erbrechen von Vorteil sein, oder auch bei Patienten, die bereits mit einer bestehenden Attacke aufwachen.
Zolmitriptan und Rizatriptan sind sowohl in Form von Schmelztabletten als auch in Tablettenform erhältlich. Die Schmelztabletten sind bequem einzunehmen, weil es keine Flüssigkeit zum Hinunterschlucken braucht und werden deswegen möglicherweise von Patienten bevorzugt, die unter migränebedingter Übelkeit leiden. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass sie schneller wirken als die Tabletten. Ausserdem reagieren manche Patienten empfindlich auf die in Schmelztabletten enthaltenen Inhaltsstoffe wie Aspartam.

Nebenwirkungen und Kontraindikationen von Triptanen

Zu den möglichen Nebenwirkungen von Triptanen gehören u.a. Übelkeit, Brustschmerzen, Engegefühl auf der Brust, schneller Herzschlag, Müdigkeit, Missempfindungen, Wärmegefühl, Hautrötung. Insgesamt handelt es sich bei Triptanen um eine sehr sichere Medikamentenklasse, wenn sie korrekt eingesetzt werden. Interessanterweise scheinen weniger Nebenwirkungen aufzutreten, wenn das Triptan zu einem frühen Zeitpunkt der Migräneattacke (bei Beginn der Schmerzphase) eingenommen wird.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

In der Vergangenheit waren Ärzte besorgt über das Risiko eines Serotonin-Syndroms, wenn Triptane zusammen mit Medikamenten eingenommen wurden, die sich auf das Serotonin auswirken, wie viele Antidepressiva. Neuere Studien deuten jedoch darauf hin, dass dieses Risiko zu vernachlässigen ist.
Wenn Rizatriptan gleichzeitig mit Propranolol angewandt wird, können sich die Spiegel von Rizatriptan erhöhen. Tiefe Dosen von Rizatriptan können jedoch mit Propranolol kombiniert werden. Triptane sollten nicht innerhalb von 24 Stunden nach Einnahme eines Mutterkorn-haltigen Arzneimittels wie Dihydroergotamin eingenommen werden. Die meisten Triptane sollten auch bei Patienten, die Monoaminoxodase-Hemmer einnehmen, vermieden werden.

Fazit

Triptane können eine sehr wirksame Akutbehandlung zur Linderung von Migräneanfällen sein. Wie bei allen Behandlungen empfehlen wir Ihnen, mit Ihrer betreuenden Gesundheitsfachperson zu sprechen, um herauszufinden, welches der Triptane und welche Form für Sie am besten geeignet ist.

Bild: AdobeStock/MQ-Illustrations

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