Wenn die üblichen Schmerzmittel bei einer Migräne-Attacke nicht reichen, sind Triptane Mittel der Wahl. Aber gilt das auch für Schwangere? Laut aktuellen Erkenntnisstand sind Triptane - insbesondere Sumatriptan - auch in der Schwangerschaft eine sinnvolle Wahl.
In der Schwangerschaft wird die Migräne bei vielen Frauen deutlich besser oder sie verschwindet vorübergehend ganz, allerdings meist ab dem 4. Schwangerschaftsmonat. Als Schmerzmittel wird in der Schwangerschaft vor allem Paracetamol empfohlen, das als unbedenklich gilt. Bei mittelschweren oder schweren Migräneattacken hilft es allerdings nicht zufriedenstellend. Mittelschwere bis schwere Migräneattacken werden normalerweise mit Triptanen behandelt. Es stellt sich jedoch die Frage, ob Triptane auch in der Schwangerschaft sicher sind. Die amerikanische Zulassungsbehörde FDA teilt Triptane in die Kategorie C ein. Kategorie C bedeutet, dass ein Risiko in der Schwangerschaft nicht ausgeschlossen werden kann. Diese vorsichtige Einschätzung kann aber auch daran liegen, dass noch nicht genau untersucht worden ist, ob Triptane in der Schwangerschaft sicher sind oder nicht.
Nicht mehr Fehlbildungen bei den Babys
In der Fachzeitschrift «Cephalalgia» wurden die Ergebnisse einer Studie publiziert, die untersuchte, wie sich die Einnahme von Triptanen in der Schwangerschaft auf die Entwicklung des Babys auswirkt. Von den schwangeren Migränepatientinnen, die ein Triptan einnahmen, nahmen es dreiviertel der Frauen während der ersten drei Schwangerschaftsmonate ein, also dann, wenn die Entwicklung das Baby am anfälligsten ist. Etwa die Hälfte dieser Frauen nahm das Triptan jedoch nur an ein bis fünf Tagen ein, wobei es auch solche gab, die an über 50 Tagen ihrer Schwangerschaft Triptane eingenommen hatten. Mit Abstand am häufigsten wurde das Triptan «Sumatriptan» verwendet. In dieser Beobachtungsstudie führte die Einnahme von Triptanen in der Schwangerschaft nicht zur mehr Fehlbildungen bei den Babys. Auch das Geburtsgewicht wurde nicht negativ beeinflusst. Die Triptane führten weder zu mehr Frühgeburten oder Schwangerschaftsvergiftungen (Präeklampsie), noch zu mehr Fällen von Plazentaablösungen, wie das ursprünglich befürchtet wurde.
Mit dem Neurologen oder Gynäkologen darüber sprechen
Auch in anderen bisher durchgeführten Studien und Schwangerschaftsregistern konnte kein erhöhtes Risiko für Missbildungen, Frühgeburten, Fehlgeburten oder ein tieferes Geburtsgewicht beobachtet werden bei Patientinnen, die in der Schwangerschaft Triptane eingenommen hatte. Für Schwangere, die an schweren Migräneattacken leiden, kann eine Behandlung mit Triptanen, vor allem mit dem gut untersuchten Sumatriptan, sinnvoll sein. Wenn Sie selbst davon betroffen sind, sollten Sie diese Möglichkeit mit Ihrem Neurologen oder Gynäkologen besprechen.
Literatur
Spielmann K, Kayser A, Beck E, Meister R, Schaefer C. Pregnancy outcome after anti-migraine triptan use: A prospective observational cohort study. Cephalalgia : an international journal of headache. 2018;38(6):1081-10926.
Bildquelle AdobeStock/freeograph
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