Migräne wird oft als eine angeborene Besonderheit der Reizverarbeitung im Gehirn beschrieben. Studien zeigen, dass die genetische Disposition von Bedeutung sein dürfte, Studien mit Adoptivkindern belegen aber, dass Migräne offensichtlich auch erlernt werden kann. Tatsächlich wehrt sich das Gehirn gegen alle möglichen Reizungen, von rein chemischen bis zu tiefgehenden emotionalen. Ganz verschiedene und individuell andere Auslöser setzen die Kaskade der verschiedenen Mechanismen in Gang.
Zunächst wird das Flucht-Angriffs-Alarm-System (sympathisch), dann aber das Ruhe-Ernährungs-System (parasympathisch) übermässig angetrieben. Dabei wird der Organismus mit üblichen Botenstoffe überschwemmt, was zu Störungen in vielen Systemen, so zum Beispiel der Hirnaktvitäten, der Ernährungs- und Verdauungskontrolle einschliesslich dem Brechzentrum, der Gefässregulierung, der Steuerung der Gewebsbeschaffenheit und vor allem der Moderation der Aufnahmebereitschaft der Sinnesorgane. Deshalb ist der ganze Vorgang sehr komplex.