Aquipta® (Atogepant): Neue CGRP-Therapie zur Vorbeugung von Migräne

Ein neuer Vertreter in der Migräneprophylaxe: Aquipta® (Atogepant) bietet Erwachsenen mit episodischer und chronischer Migräne dank seiner Wirksamkeit und benutzerfreundlichen Tablettenform eine weitere Möglichkeit zur Prävention von Migräne. 

Aquipta® ist ein Medikament zur Migräneprophylaxe bei Erwachsenen mit mindestens 8 Migränetagen pro Monat. Es enthält den Wirkstoff Atogepant, einen CGRP-Rezeptor-Antagonisten, und ist damit einer der ersten Vertreter der neuen Wirkstoffklasse der Gepante. Die empfohlene Dosis beträgt 60 mg Atogepant einmal täglich. Die Tabletten können mit oder ohne Mahlzeit eingenommen werden. Sie dürfen nicht geteilt, zerdrückt oder zerkaut werden.

Wirksamkeit und Studienergebnisse

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Atogepant wurden in zwei Phase-III-Studien, PROGRESS und ADVANCE, nachgewiesen.

• PROGRESS-Studie: 778 Patienten mit chronischer Migräne (mindestens 15 Migränetage pro Monat) erhielten entweder 60 mg Atogepant oder Placebo einmal täglich über zwölf Wochen. Die Zahl der Migränetage reduzierte sich unter Atogepant um 6,8 Tage im Vergleich zu 5,1 Tagen unter Placebo.
• ADVANCE-Studie: 910 Patienten mit episodischer Migräne (vier bis 14 Migränetage pro Monat) erhielten 10, 30 oder 60 mg Atogepant oder Placebo einmal täglich über zwölf Wochen. Unter der Höchstdosis nahm die Zahl der Migränetage um 4,1 Tage ab, während unter Placebo die Reduktion 2,5 Tage betrug.

Insgesamt wurde Atogepant gut vertragen, häufigste Nebenwirkungen waren Verstopfung, Übelkeit und Fatigue.

Vorteile der Gepante und Verfügbarkeit

Gepante sind niedermolekulare Substanzen, die als Antagonisten am CGRP-Rezeptor wirken und – je nach Wirkstoff – subkutan, intravenös, oral oder nasal appliziert werden können. Im Vergleich zu den bisherigen CGRP-Antikörpern, die mit Injektionen verbunden sind, bietet Atogepant den Vorteil der oralen Einnahme einer Tablette einmal täglich.

Vorbeugung und Verordnung

• Atogepant ist indiziert für die Migräneprophylaxe bei erwachsenen Patienten mit 8 oder mehr Migränetagen pro Monat. Es ist in den Stärken 10 mg und 60 mg als Tabletten auf dem Markt erhältlich.
• Die Behandlung muss dauerhaft einmal täglich erfolgen.
• Die Diagnosestellung, Verordnung und Verlaufskontrolle darf ausschliesslich durch einen Facharzt FMH der Neurologie erfolgen.
• Die Behandlung bedarf der Kostengutsprache durch den Krankenversicherer nach Konsultation des Vertrauensarztes. Diese Kostengutsprache hat eine Dauer von 12 Monaten abzudecken.

Kontrollen und Dokumentationen

• Vor Beginn der Therapie: Migräneattacken mithilfe eines Migränetagebuchs mindestens drei Monate vor Therapiebeginn dokumentieren und mindestens für die Dauer der Aquipta®-Therapie weiterführen.
• Kontrolle nach 3 Monaten: Fortsetzung der Therapie nur, wenn die durchschnittliche Anzahl der Migränetage pro Monat im Vergleich zu den 3 Monaten vor Therapiebeginn reduziert wurde.
• Kontrolle nach 6 Monaten: Fortsetzung der Therapie nur, wenn die durchschnittliche Anzahl der Migränetage pro Monat um mindestens 50% reduziert wurde. Diese Reduktion muss dem Vertrauensarzt des Krankenversicherers schriftlich gemeldet werden.
• Absetzen der Therapie nach 1 Jahr: Bei Rückfall (mindestens 8 Migränetage in 30 Tagen) innerhalb von 6 Monaten kann eine erneute Kostengutsprache für 12 Monate beantragt werden. Tritt der Rückfall nach 6 Monaten auf, müssen die Kriterien wie bei der ersten Verschreibung erneut erfüllt werden.

Limitation

Die Diagnosestellung, die Verordnung von Aquipta® und die Verlaufskontrolle darf ausschliesslich durch einen Neurologen erfolgen. Die Behandlung bedarf unter anderem der Kostengutsprache durch den Krankenversicherer sowie zwei prophylaktische Vortherapien. Die Kostengutsprache muss für 12 Monate ausgestellt werden.

Zusammenfassung
Aquipta® ist ein weiterer Fortschritt in der Migräneprophylaxe in einmal täglicher Tablettenform und hat sich als wirksam und gut verträglich erwiesen. Die Behandlung unterliegt strengen Erstattungskriterien und muss durch einen Facharzt kontrolliert werden.