Entwarnung für Paracetamol in der Schwangerschaft
Entgegen früherer Annahmen zeigt eine umfangreiche Studie aus Schweden, dass Paracetamol in der Schwangerschaft nicht zu einem erhöhten Risiko für Autismus, ADHS oder geistige Behinderungen führt.
Die Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft scheint für das Kind nicht, wie bisher angenommen, mit einer erhöhten Gefahr für neurologische Entwicklungsstörungen verbunden zu sein. So lautet das Ergebnis einer schwedischen Kohortenstudie basierend auf knapp 1,8 Millionen Geschwisterkindern, die zwischen 1995 und 2019 geboren worden waren.
Die Hauptanalyse der Studie, deren Kohorte ursprünglich fast 2,5 Mio. Kinder umfasste, ergab zwar zunächst nach pränataler Paracetamol-Exposition (bei 186’000 Kindern) ein 5–7 % erhöhtes Risiko für Autismus, ADHS und geistige Behinderungen. Dieses löste sich jedoch auf, als die Forscher die Auswertung auf die Geschwisterpaare begrenzten. Auch eine Dosis-Wirkungs-Beziehung des Paracetamols konnten Dr. Viktor Ahlqvist vom Karolinska Institut in Stockholm und seine Kollegen nicht feststellen.
Erhöhtes Risiko durch familiäre Faktoren
Die Wissenschaftler vermuten, dass der beobachtete geringe Anstieg des Risikos in Modellen ohne Geschwisterkontrolle auf in der Kohorte nicht erfasste, familiäre Störfaktoren zurückgehen könnte. Die Studienergebnisse liessen darauf schliessen, dass es keinen kausalen Zusammenhang zwischen Paracetamol-Einnahme der Mutter und neurologischen Entwicklungsstörungen beim Kind gebe.
Quelle:
Sabine Mattes. Entwarnung für Paracetamol: Schmerzfrei schwanger. Medical-tribune.de
Ahlqvist VH et al. JAMA 2024; 331: 1205-1214; DOI: 10.1001/jama.2024.3172
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