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Lavendelöl wirkt ähnlich gut wie ein Antidepressivum

Bei Angsterkrankungen und Depressionen gibt es viele Überschneidungen. Nun wurde im direkten Vergleich getestet, ob ein gegen Unruhezustände bei ängstlicher Verstimmung zugelassene Phytotherapeutikum mit Lavendelöl auch bei leichten bis moderaten Depressionen wirkt.

AdobeStock 557559279 wellphoto mit ANN LogoDepressionen können zu Ängsten führen, und umgekehrt können Angsterkrankungen mit Depressionen einhergehen. Daher werden bei beiden Krankheitsbildern Antidepressiva eingesetzt.

Hilft Lavendel auch gegen Depressionen?

Silexan®, das ätherische Lavendelöl aus den Blüten des echten Lavendels (Lavandula angustifolia) hat angstlösende und antidepressive Eigenschaften. Bereits 2016 konnte in einer randomisierten, placebokontrollierten, doppelblinden Studie an mehr als 300 Patienten mit Angst und depressiver Verstimmung festgestellt werden, dass sich unter dem Phytotherapeutikum nicht nur die Ängste, sondern auch die depressiven Symptome gegenüber Placebo besserten. Als Wirkmechanismus des Lavendelöl-Extrakts wird eine Verbesserung der Neuroplastizität und Neurogenese postuliert, unter anderem über eine Hochregulation des 5-HT1A-Rezeptors und eine Hemmung spannungsabhängiger Calcium-Kanäle in bestimmten Neuronen.

Studie bei milder bis moderater Depression

Nun sind die Ergebnisse einer neuen Studie erschienen, an der knapp 500 Menschen teilnahmen, die eine oder wiederkehrende milde bis moderate Depressionsphase erlitten hatten. Ein Drittel erhielt 80 mg Silexan® pro Tag, ein Drittel Placebo und ein Drittel täglich 50 mg des Antidepressivums Sertralin® (was der Standarddosierung eines Antidepressivums dieser Klasse der SSRI entspricht) über acht Wochen. Die Probanden erhielten während der Studienzeit weder andere psychotrope Medikamente noch Psychotherapie.
Als primärer Endpunkt wurde eine Änderung auf der Montgomery Åsberg Depression Rating-Skala (MADRS) gemessen, dem Goldstandard für die Beurteilung depressiver Symptome. Dabei werden zehn Fragen bezogen auf die vorangegangene Woche gestellt und die Antworten mit 0 bis 6 bepunktet und die Ergebnisse summiert. Die höchste Punktzahl beträgt 60. Bei 7 bis 19 Punkten spricht man von einer leichten Depression, bei 20 bis 34 von einer moderaten und ab 35 von einer schweren Depression. Zu Studienbeginn lagen die Patienten in einem Bereich zwischen 19 und 34 Punkten, litten also eher unter moderaten Depressionen.

Signifikant besser als Placebo

Bei den Probanden unter Lavendelöl-Extrakt (Silexan®) verbesserte sich der Score um 2,17 Punkte gegenüber Placebo; unter Sertralin® um 2,59 Punkte. Die Unterschiede zu Placebo waren statistisch signifikant. Beide wirkstoffhaltigen Präparate wurden gut vertragen. Die häufigste Nebenwirkung des Lavendelöl-Extrakts war Aufstossen. In einem sekundären Endpunkt, der Sheehan-Disability-Skala, die funktionelle Beeinträchtigungen im sozialen, familiären und beruflichen Bereich misst, schnitt der Lavendelöl-Extrakt auch besser als Placebo ab.

Die Studie bestätigt die antidepressive Wirksamkeit von Silexan® bei leichter oder mittelschwerer Depression, einschliesslich signifikanter Verbesserungen der funktionellen Kapazität der Probanden.

Quelle:
Fachjournal »European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience«. Die Ergebnisse für Sertralin bestätigten die Empfindlichkeit der Studie. DOI: 10.1007/s00406-024-01783-2

Bild: AdobeStock/Laszlo

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