Unter einer Entzündung stellen sich die meisten von uns einen Eiterherd voller Bakterien vor. Aber unter Entzündung versteht man aus medizinischer Sicht ganz allgemein eine Schutzfunktion des Körpers, der sich gegen irgendeinen Reiz wehrt. Dies müssen nicht Bakterien oder Viren sein. Auch an der Arthritis, der Gelenkentzündung, sind weder Eiter noch Bakterien beteiligt. Die allgemeinen Zeichen der Entzündung kennen wir alle, wenn sie sich an der Körperoberfläche, also z.B. auf der Haut, abspielt: Rötung, Überwärmung, Schwellung und Schmerz. Rötung und Überwärmung kommen durch eine vermehrte Durchblutung am Ort des Geschehens zustande.
Die Adern erweitern sich, damit möglichst viele Abwehrzellen dorthin gelangen, wo etwas bekämpft und repariert werden soll. Die Schwellung entsteht, weil durch bestimmte Botenstoffe die Wand der Adern durchlässiger wird. So können alle Abwehrstoffe aus der Blutbahn in das Gewebe gelangen, um dort ihre Abwehraufgaben zu erfüllen. Dabei tritt für die Dauer der Entzündung auch in geringen Mengen Flüssigkeit (Blutplasma) mit aus der Blutbahn in das umgebende Gewebe über. Der Schmerz entsteht, durch die Wirkung dieser Veränderungen auf feinste Nervenfasern. Dadurch werden sie gereizt, und diesen Reiz leiten sie an das Gehirn weiter. Nach erfolgreicher Abwehr bilden sich alle diese Veränderungen von selbst zurück.