Erenumab wird zunehmend in der prophylaktischen Therapie der Migräne eingesetzt. Trotz der prinzipiell guten Verträglichkeit ist wenig bekannt über dosisabhängige Nebenwirkungen und mögliche Parameter, die das Risiko für Nebenwirkungen erhöhen können.
Um mehr über die Nebenwirkungen von Erenumab in der Praxis zu erfahren, wurde eine retrospektive Datenanalyse von 128 Migränepatienten unter einer Therapie mit Erenumab (70mg oder 140mg/Mo) über einen Zeitraum von bis zu 12 Monaten (3Mo n=128, 6Mo n=105, 9Mo n=74, 12Mo n=54) durchgeführt. Jede von Patienten angegebene Nebenwirkungen wurde zu jedem Zeitpunkt erfasst. Der Einfluss des Geschlechts, des Migränetyps (episodisch oder chronisch) bei Therapiebeginn, eines Medikamentenübergebrauchskopfschmerzes, einer Aura und der monatlichen Dosis von Erenumab wurden mit dem Chi²-Test analysiert.
Ergebnisse
Die Angabe von Nebenwirkungen war über den Zeitraum von 12 Monaten stabil (3Mo: 37%, 6Mo: 36%, 9Mo: 32%, 12Mo: 35%). Vorwiegend wurden Verstopfung, Hautreaktionen, Müdigkeit, Schlafstörungen und Übelkeit/Erbrechen angegeben. Insgesamt brachen 49 Patienten die Behandlung ab, davon lediglich 5 wegen Nebenwirkungen. Die höhere Dosierung (140mg/Mo) ging nicht mit mehr Nebenwirkungen einher (p=0,57). Signifikant mehr Nebenwirkungen wurden von Frauen und von Patienten mit einer Aura angegeben (jeweils p<0,001).
Schlussfolgerungen
Trotz der häufigen Angabe von Nebenwirkungen ist Erenumab grundsätzlich gut verträglich, nur wenige Patienten brechen die Therapie wegen Nebenwirkungen ab. Diese bleiben über den Zeitverlauf konstant nehmen mit der höheren Dosis nicht zu. Jedoch scheinen Frauen und Patienten mit einer Aura anfälliger für Nebenwirkungen zu sein.
Nervenheilkunde 2022; 41(05): 354-355
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