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Das verzerrte mediale Gesicht der Migräne 

Dem gängigen Schönheitsideal entsprechendes Model mit schmerzverzerrtem Gesicht, beide Hände an den Schläfen, Augen zusammengekniffen: So werden Medienbeiträge zum Thema Migräne häufig bebildert. Fühlen sich echte Migränekranke dadurch repräsentiert?

Medien kleiner


Wer in der Google-Bildersuche den Suchbegriff Migräne eingibt, bekommt eine Vielzahl an Fotos von Personen präsentiert, im Stile von «schmerzgeplagt vor sich hin weinend». Im Rahmen der Erhebung «Faces of Migraine» machten Migräneerkrankte aus Berlin und Rostock fragebogengestützt Angaben dazu, wie sie die fotografische Darstellung des Themas Migräne in den Medien bewerten. Dazu zeigten ihnen die Forschenden zehn der am häufigsten in den Medien verwendeten Fotos, auf denen Models zu sehen waren, die Kopfschmerzen simulierten. Der bereits zu einem früheren Zeitpunkt ausgewertete Berliner Teil der Studie hatte zusätzlich zu den Migräneerkrankten auch Mitarbeitende des Gesundheitssystems eingeschlossen. Dabei hatte sich bereits gezeigt, dass die meisten Befragten die Bilder als stereotyp und wenig realistisch einordneten. Auf die Migränebetroffenen traf das noch stärker zu als auf die Gesundheitsprofis.

Abbildungen von Männern und Frauen wirken unterschiedlich

Die Ergebnisse der Erhebung stehen laut Dr. Till Hamann, Neurologie an der Uni Rostock, zufolge überwiegend im Einklang mit den bisherigen empirisch generierten Erkenntnissen zur Mediendarstellung der Migräne. Dass die Abbildungen von Männern als realistischer eingeschätzt wurden als die von Frauen, kann Hamann zufolge damit zusammenhängen, dass Schmerzen bei Frauen von Aussenstehenden durchschnittlich als weniger stark eingeschätzt werden als bei Männern, was unter anderem dazu führe, dass Frauen mit Schmerzen nachweislich eine schlechtere Therapie erhalten als schmerzgeplagte Männer.

Realistischere Darstellung – bessere Aufklärung?

Vor dem Hintergrund der Studienergebnisse plädierte Hamann für eine realistischere Darstellung der Migräne in den Medien. Dazu wünscht sich Hamann mehr Diversität bei der Auswahl der abgebildeten Personen. Am besten beziehe man dazu echte Migränekranke ein, zumindest in die Auswahl der Fotos oder sogar als Fotomodelle.

Eine realistischere Darstellung sei ein wichtiger Baustein zu einer besseren Aufklärung der Bevölkerung über Migräne. Diese sei dringend notwendig angesichts der hohen Verbreitung der Erkrankung und der kürzlich in der HER-MES Studie belegten oft langen Krankengeschichte der Betroffenen: Fast 60 % bleiben nach einer durchschnittlich 20 Jahre dauernden Jahre Krankengeschichte ohne medikamentöse Prophylaxe.


Adaptiert nach Kongressbericht zum Schmerzkongress Mannheim 22 von: Dr. med. Thomas M. Heim

Bild: AdobeStock/master1305

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